Der Umgang mit und die Bewältigung von Ängsten

Wie können Eltern ihren Kindern beim Bewältigen der Ängste helfen?


Eltern fällt es sehr schwer, mit den Ängsten ihrer Kinder umzugehen. Sie suchen nach Gründen für die Angst, oft suchen sie diese Gründe bei sich und überlegen, was sie falsch machen. Dabei hilft es, zu verstehen, dass nur ein Teil der Ängste eines Kindes aus dem Verhalten innerhalb der Familie entsteht oder entstehen kann. Kinder durchlaufen im Rahmen ihrer Entwicklung Phasen, in denen Angst zum Thema wird. Entwicklungsbedingte Angst ist für die Eltern besonders um den 8. Lebensmonat merkbar, wenn die Kinder anfangen zu 'fremdeln'. Beginnt das Kind sich durch Krabbeln oder Gehen räumlich von der Mutter zu 

Bildverweis auf http://www.baby.at/5800/schuechterne-kinder-leben/
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entfernen, tritt die Trennungsangst auf. Im Laufe des dritten Lebensjahres kommt es zur Vernichtungsangst, im vierten bis fünten Lebensjahr dann schließlich zur Todesangst. Diese Ängste begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung und sind ganz normal, auch wenn sie sich bei dem einen Kind stärker und bei einem anderen weniger stark auswirken. Tritt im Laufe dieser Entwicklung ein Ereignis ein, das das Kind zusätzlich irritiert, kann sich die Angst verstärken. Denkbar wäre die Geburt eines Geschwisterchens, die Trennung der Eltern, eine Übersiedlung, der Verlust einer Bezugsperson oder Ähnliches.  


Diese Ängsten helfen dem Kind bei seiner Entwicklung, indem es lernt mit ihr umzugehen und durch ihre Bewältigung reift. Eltern können Kinder in diesem Prozess deutlich unterstützen, indem sie ihnen die Freiheit zugestehen, sich zu entfalten. "Menschen, die nicht hinausgehen, um sich der Freiheit und der Angst zu stellen, werden nicht selbständig, entwickeln kein Selbstwertgefühl, betrügen sich selber (Rogge, J.-U.: Kinder haben Ängste. Von starken Gefühlen und schwachen Momenten. Rowohlt. Reinbek bei Hamburg, 1997, 28)."

 

Durch ihr Verhalten können Eltern das Kind darin bestärken, seine Ängste zu verarbeiten, dafür müssen sie ihm den nötigen Halt vermitteln. Spürt das Kind, dass seine Furch ernst genommen wird, dass es auch körperliche Zuwendung in Stresssituationen erhält, werden entwicklungsbedingte Ängste allmählich verschwinden. Wird das Kind durch das Verhalten der Eltern nicht ermutigt, seine Furcht anzunehmen, 

entsteht eine Angst vor der Angst. Hütet Euch vor Kommentaren oder Erziehungsaktionen, die das Kind erniedrigen. Ebenso wenig zielführend sind Drohungen oder das Kind mit seinen Problemen alleine zu lassen. Genauso wenig erfolgreich kann ein überbehütendes elterliches Verhalten sein. Das hemmt nämlich die Bereitschaft des Kindes zur Angstbewältigung, weil es merkt, dass ihm nichts zugetraut wird.

Eltern neigen mitunter dazu, das Problem lösen zu wollen, indem sie dem Kind versichern, dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten. Die Monster und Geister, die das Kind sieht, sind im Zeitpunkt der Angst so real wie die Mama oder der Papa, die gerade am Bett sitzen und versuchen, es zu trösten. In vielen Fällen hilft dann ein imaginärer Freund, ein Schutzengel oder ein anderer Beschützer, vor dem sich die Geister fürchten.


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